Presse und Archiv - Fußball
FB, KOL Südthüringen: Saison-Rückblick 2014/15
SC 09 Effelder neuer Kreismeister
Nico Göhring treffsicherster Effelder Akteur
Der SC 09 Effelder holte sich mit einer grandiosen Serie den Meistertitel und wird im kommenden Jahr erstmals in der Landesklasse spielen. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen gewannen die Hinterländer das Duell knapp gegen die SG Milz/Eicha.
Sonneberg – Der SC 09 Effelder, bereits vor Jahresfrist sensationell Tabellenzweiter, holte sich in diesem Jahr den Kreismeistertitel. Damit steigen die Schützlinge von Kai Kober in die Landesklasse auf. Damit spielt Effelder zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte in der „Südthüringenliga". Zuletzt gelang den Rothemden dieses Kunststück in der Saison 1993/94. Von Beginn an zeigten die Hinterländer gute Leistungen. „Wir wollten nach der guten Vorsaison wieder vorne mitmischen. Nach einer wirklich starken Vorrunde wollten wir vorne mitmischen. Dies gelang uns bis zum Schluss. Die Neuzugänge waren Volltreffer, die Mannschaft war eine echte Einheit, die an einem Strang zog. Im letzten Spiel in Heldburg hatten wir in der ersten halben Stunde drei Hochkaräter, dann auch das Quäntchen Glück", so bilanzierte der Vereinsvorsitzende Fredy Stammberger die Saison im Kurzdurchlauf. Die 09er, waren sowohl in der Hin-, als auch in der Rückrunde die Nummer eins. 13 Mal waren die 09er an der Pole-Position zu finden. Konstant waren sie in der Fremde (8 Siege, 4 Remis, nur 1 Niederlage). Auch die Heimbilanz (9-1-3) kann sich sehen lassen. Zudem legte der neue Meister zwei Top-Serien hin und war zudem schwer ausrechenbar, denn mit Nico Göhring (12), Toni Lenkardt (9) und Robert Bätz (9) haben die 09er gleich drei gute Torjäger, die zudem aus allen drei Mannschaftsteilen kommen. Die Abwehr steigerte sich im Frühjahr enorm, ließ dort ganze neun Gegentore zu. Dies ist sicher auch ein Verdienst von Torwart Michael Funke. Und der neue Meister war auch in der Gunst der Zuschauer eine Macht. Knapp 200 Zuschauer pro Spiel kamen zu den Spielen der 09er. Mancher Oberligist würde sich über eine solche Resonanz freuen.
Wenn die pure Freude über den Aufstieg derzeit auch überwiegt, so sollten die Verantwortlichen des SC 09 nicht übersehen, dass in mehrfacher Hinsicht nachgebessert werden muss. Insbesondere im technischen und taktischen Bereich konnten die 09er nicht durchgängig überzeugen.
Seit mehreren Jahren schon bestimmt die SG Milz/Eicha das Niveau in der Kreisoberliga mit. In der Saison 2013/14 wurde die SG Tabellendritter, in diesem Jahr holten die Mannen um Torjäger Eric Hummel den Pokal und die Vizemeisterschaft. Trainer Tilo Arnold hat ein Team zusammen, welches hohen Ansprüchen genügt. Die Grabfeld-Kicker verfügen über den besten Angriff und über eine solide Hintermannschaft. Eric Hummel (35 Tore) und Sascha Lautensack (16) ragen aus dem homogenen Team heraus.
Vor Saisonbeginn schlossen sich der Landesklassenabsteiger SV Falke Sachsenbrunn und der VfB Grün-Weiß Fehrenbach zu einer Spielgemeinschaft zusammen. Die neue SG war das beste Heimteam (31 Punkte) und kam glänzend aus den Startlöchern, war zweimal Tabellenführer. Aber es wurde auch sichtbar, dass die SG Sachsenbrunn/Fehrenbach längst nicht mehr so konstant in ihren Leistungen ist.
Der zweite Landesklassen-Absteiger, der SV EK Veilsdorf, konnte den Abwärtstrend in der Hinrunde nicht stoppen. Aber die Keramiker trumpften in der 2. Serie groß auf, holten 29 Punkte und starteten damit durch. Aufgrund der großen Hypothek aus der Hinrunde konnten die Mannen von Trainer Wolfgang Rößler nicht mehr ins Titelrennen eingreifen.
Die SG Lauscha/Neuhaus (5.) war nach Effelder zweitbester Kreisvertreter. Während die Hinrunde der Glasbläser (3.) ganz stark war, zeigte die SG im Frühjahr doch so manche Schwäche. Zu Saisonbeginn spielten die Kicker vom Rennsteig trotz personeller Probleme recht ordentlich. Heimerfolge gegen Milz (2:0), Veilsdorf (2:0) und ein 1:1 in Effelder machen deutlich, dass die SG wieder an Qualität gewann. Nach dieser guten Auftaktphase folgten auch im mittleren Teil der Vorrunde gute Ergebnisse: 2:1 gegen Hildburghausen II, 5:0 gegen Heldburg, 3:0 in Goßmannsrod. Erst mit dem Einzug des Herbstes gab es dann schwankende Ergebnisse mit den Heimniederlagen gegen Sonneberg und Sachsenbrunn/ Fehrenbach. Nach dem recht langen Winter, der den Freiluftstart erschwerte, gab es Licht und Schatten bei der SG. So gelang der erste Rückrundensieg erst am 20. Spieltag beim 2:0 in Hildburghausen. Dann zeigten die Mannen von Trainer Maurice Müller-Keupert wieder ihr „wahres" Gesicht, blieben bis zum Saisonfinale ungeschlagen. „Wir sind mit dem 5. Platz durchaus zufrieden. Damit haben wir unser Saisonziel – einen vorderen Mittelfeldplatz zu belegen – erfüllt", sagt Coach MMK. Erfolgreichster Torschütze ist Maximilian Töpfer mit 14 Toren.
In der oberen Hälfte ist auch wieder die SG 1951 Sonneberg (6.) platziert. Dort sind die „Wolkenrasen-Kicker" seit mehreren Jahren Dauergast. Bevor der Ball so richtig rollte, wechselten René Kirchner und Marcus Lehneck zum Stadtrivalen 1. FC Sonneberg 04. Aber die Sonneberger spielten trotz dieses Aderlasses eine stabile Vorrunde. Rang drei mit 24 Punkten brachten die Schützlinge von Trainer Wolfgang Rierl auf das Konto. „Wir haben unsere Chancen auch damals recht gut genutzt. Gegen Milz beispielsweise erzielte Andy Marsiske beim 4:2 alle vier Tore", sagte Co-Trainer Michael Stegle und fügte an: Im Frühjahr ist uns nur recht wenig gelungen. Da haben wir uns mehrfach selbst im Weg gestanden". Die Spielzeugstädter erspielten sich nur (11 Punkte) und fielen in der Tabelle um einige Positionen zurück. „Zwischenzeitlich mussten wir sogar kurzzeitig nach unten schauen", so Stegle weiter. Verbesserungsbedürftig bei den 51ern ist auf alle Fälle die Defensivarbeit, denn 47 Gegentore trotz eines sehr guten Keepers wie Toni Schmidt sind doch zuviel, um weiter oben anzuklopfen. In der nächsten Saison wollen die Wolkenrasen-Kicker wieder oben mitmischen. Da wird dann Markus Büchner (zuletzt Kickers Neustadt-Wildenheid) wieder die Schuhe für die Sonneberger schnüren.
Erfolgreichste Torschützen der SG 1951 Sonneberg sind Andy Marsiske, der neunzehnmal die gegnerischen Torleute überlistete. Robert Fritzlar schoss 11 Tore.
Beim Erlauer SV Grün-Weiß endet die obere Tabellenhälfte. Erlau ist im Angriff stabil, in der Abwehr indes mehrfach labil. Trainer Rainer Müller beendete nach der Winterpause seine Tätigkeit bei den Grün-Weißen, Marko Frühauf übernahm den Staffelstab. Die erhoffte Konstanz hielt in Erlau keinen Einzug. Allerdings: In Gefahr kamen die Grün-Weißen nicht.
Der TSV 08 Gleichamberg beendete die Serie mit einem 9:1-Kantersieg gegen Hildburghausen II. Als Neuling sind die Gleichberg-Kicker eine echte Bereicherung gewesen. Ohne Probleme hat sich der TSV um den Torjäger Nummer eins, Florian Gottwalt (29 Tore) in der Kreisoberliga eingelebt. Aber der TSV 08 erlebte im Frühjahr mehrfach ein Wechselbad der Gefühle. In der Endphase der Spielzeit gab es eine Negativserie von neun Begegnungen ohne Dreier.
Einen Start nach Maß hatte auch der SV Eintracht Oberland der sechs Spiele in Folge ungeschlagen blieb und viermal an der Tabellenspitze zu finden war. Dann aber wechselten Licht und Schatten bei der Elf von Andreas Stickel. Erst zu Beginn der Rückrunde kam die Eintracht wieder aufs richtige Gleis. Die Berg- und Talfahrt hielt im Frühjahr an.
Vorzeitig den sicheren Hafen erreichte der Neuling SV Germania Judenbach. Zwei gute Halbserien legten die Mannen um Spielertrainer Mario Bohnenstengel hin. Der Routinier brachte nicht nur jede Menge Landesligaerfahrung mit, sondern er war wieder einmal ein Garant dafür, dass die Germania letztlich den Klassenerhalt schaffte. „Wir sind insgesamt zufrieden. Zwischenzeitlich sah es einmal nicht so gut aus, aber unsere gute Serie gegen Ende der Saison brachte uns die zum Ligaerhalt nötigen Punkte und auch das nötige Selbstvertrauen", so Mannschaftsleiter Dieter Hammerschmidt. Die Germania überzeugte immer dann, wenn die komplette Stammmannschaft zur Verfügung stand. „Da können wir fast mit allen Gegnern mithalten", sagt Hammerschmidt weiter und fügt an: „Auch gegen Effelder im Derby beim 0:2 hatten wir insbesondere im ersten Abschnitt die besseren Chancen".
Von den 32 Punkten holte die Germania 19 Punkte auf dem heimischen Fichtesportplatz. Die Germania war über zwei Jahre in Heimspielen unbesiegt, ehe dann die SG Lauscha/Neuhaus die Punkte entführte. Im Frühjahr polierten die Judenbacher auch die magere Auswärtsbilanz auf. Mit 13 Zählern in der Fremde ist dieses Ergebnis auch ordentlich. Treffsicherster Judenbacher Akteur ist Nick Werner, der 11 Tore erzielte.
Über dem Strich liegt auch der SV 1897 Goßmannsrod. Aber Goßmannsrod konnte im sogenannten schweren zweiten Jahr nicht mehr durchgängig überzeugen. Klasse-Leistungen wie beim 2:1 in Effelder und zuletzt 2:1 gegen den Lokalrivalen Veilsdorf waren höchst selten. Mangelhaft bei den Mannen von Detlef Pleger war die Disziplin. Ständig waren Spieler gesperrt und so hing der Klassenerhalt bis zuletzt am seidenen Faden.
Der SV 08 Westhausen gehört zu den Teams, die an Substanz verloren. Wenngleich viele Teams Respekt bei den Gastspielen in Westhausen haben, so büßten die 08er von ihrer Heimstärke doch etwas ein. Nur noch 4 Heimsiege fuhr das Team um Trainer Siegfried Röder ein. 6 Remis und drei Niederlagen stehen noch weiter zu Buche. Damit hat Westhausen neun Zähler weniger als vor Jahresfrist, kam aber nie in Abstiegsgefahr
Absteigen müssen der SV Eintracht Heldburg und der FSV 06 Eintracht Hildburghausen II. Während die Vestestädter bis zum letzten Spieltag auf den Klassenerhalt hoffen konnten, gingen die Lichter bei den Kreisstädtern frühzeitig aus.
Effelder war im abgelaufenen Spieljahr 13 Mal an der Tabellenspitze. Milz (6), Oberland (4), Sachsenbrunn (2) und Erlau (1) sonnten sich ebenfalls ganz oben.
Am Tabellenende trugen Hildburghausen II (24), die SG 1951 Sonneberg (1) und Gleichamberg (1) die rote Laterne.