Presse und Archiv - Fußball

Interview mit dem Trainer des SC 09 Effelder, Kai Kober

Der SC 09 Effelder hat in der Kreisoberliga eine sehr gute Herbstrunde gespielt und liegt punktgleich mit der SG Milz/Eicha an der Tabellenspitze. Jürgen Eckstein sprach in der Winterpause mit Trainer Kai Kober.

Im Vorjahr wurde der SC 09 Effelder nach einer herausragenden Runde Vizemeister. Nun liegt Eucher Team wieder ganz oben. Wie ist der Höhenflug zu erklären?

Kai Kober: Die Mannschaft hat in den letzten, schwierigen Spielzeiten viel dazugelernt. Speziell im defensiven Bereich haben wir uns deutlich stabilisiert, haben viele Spiele zu Null gewonnen. In der aktuellen Halbserie sind wir zwar wieder anfälliger, was die Zahl der Gegentreffer belegt, dafür sind wir im Angriff längst nicht mehr so ausrechenbar und sind aus nahezu allen Mannschaftsteilen torgefährlich. Dies sowie der große Trainingsfleiß und Zusammenhalt sind die Basis für den aktuellen Erfolg!

Nach dem guten Vorjahr wechselten Stephan Funke und Philipp Langbein zwei wichtige Spieler zum 1. FC Sonneberg 04. Wie schwer war der Verlust?

Kai Kober: Beide waren absolute Leistungsträger und haben Spiele aufgrund ihrer individuellen Fähigkeiten alleine entschieden. Deshalb sehe ich das als großen Verlust. Wir haben diese Abgänge aber alle gemeinsam mit großem Aufwand kompensiert, was ebenfalls für meine Mannschaft und den Verein spricht!

Mit Florian Scheidemann, Martin Coburger, Dastin Heß und Nico Göhring konnte die Mannschaft verstärkt werden. Welche Qualität bringen die Neuzugänge mit?

Kai Kober: Alle vier Spieler sind echte Verstärkungen! Florian Scheidemann ist äußerst variabel einsetzbar und sehr zweikampfstark. Dastin Heß und Martin Coburger haben das Spiel auf den Außenbahnen sehr effektiv gestaltet, beide gehen immens lange Wege und sind torgefährlich. Nico Göhring hat unser Offensivspiel deutlich belebt, er hat das Auge und die Technik für den öffnenden Pass und ist sehr stark im Abschluss! Was aber am wichtigsten ist - sie passen alle vier charakterlich absolut zur Mannschaft.

Die junge Mannschaft ist gereift. Wo liegen die Stärken, wo die Schwächen?

Kai Kober: Die Mannschaft ist sehr lauf- und kampfstark, seit der neuen Saison haben wir auch im spielerischen Bereich deutlich zugelegt, was ja auch unser vorrangiges Saisonziel war und ist! Speziell das Umkehrspiel bei gegnerischem Ballverlust funktioniert teilweise ganz gut.
Die Schwächen sehe im Spielaufbau bei Ballbesitz sowie einer fehlenden Konstanz in den einzelnen Spielen, hier spielt der Kopf eine große Rolle.

Glauben Sie, dass der SC 09 Effelder im Kampf um den Staffelsieg bestehen kann?

Kai Kober: Ich glaube nicht, dass meine junge Mannschaft die mentale Stärke besitzt, wenn es wirklich ernst werden sollte, da bin ich ehrlich! Wir hatten zweimal die Chance, ganz nach oben zu springen- zweimal haben die Nerven versagt! Allerdings war und ist Platz eins definitiv auch nicht unsere Zielsetzung! Ich lasse mich allerdings gern eines Besseren belehren...

Wie attraktiv ist die Kreisoberliga?

Kai Kober: Es ist eine sehr ausgeglichene, interessante Liga mit relativ kurzen Fahrstrecken, die auch von den Zuschauern gut angenommen wird! Leider gibt es kaum noch Sonneberger Altkreis-Derbys!

In Effelder ist eine neue Begeisterung festzustellen, die Zuschauerzahlen sind in diesem Jahr weiter gestiegen. Dies spricht für Eure Mannschaft?

Kai Kober: Das spricht ganz klar für meine Mannschaft. Wir haben unsere Zuschauerzahlen im Laufe des Jahres annähernd verdoppelt, das ist für uns eine große Bestätigung. Gerade daran lässt sich die positive Entwicklung am besten erkennen.

Welche personellen Veränderungen gibt es bei Euch in der Winterpause?

Kai Kober: Es wird keine größeren Veränderungen geben. Mit Mehmet Demir hat sich ein Spieler mit höherklassiger Erfahrung unserem Verein auf eigenen Wunsch angeschlossen. Die Mannschaft und ich sind davon überzeugt, dass Mehmet für uns eine Verstärkung ist.

Sowohl im Aufstiegskampf, als auch im Kampf gegen den drohenden Abstieg sind noch keine Entscheidungen gefallen. Wie schätzen Sie die Lage ein?

Kai Kober: Sowohl nach oben als auch gegen den Abstieg wird das im Frühjahr eine ganz enge Kiste. Für mich ist Milz klarer Favorit auf den Meistertitel, Hildburghausen II wird es wohl schwer haben, drin zu bleiben.

In der KOL und KL spielen viele Teams aus dem Landkreis Hildburghausen, nur noch wenige aus dem Landkreis Sonneberg. Wird im LK Hildburghausen besserer Fußball gespielt?

Kai Kober: Das denke ich nicht, obwohl die Entwicklung für die Teams aus unserem Landkreis alles andere als erfreulich ist! Allerdings ist im Landkreis Hildburghausen die Leistungsdichte höher während bei uns mehrere namhafte Vereine aktuell große Probleme haben.

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