Presse und Archiv - Fußball
FB, KOL Südthüringen, Rückblick 2013/14
SC 09 Effelder mit blendender Serie
Rauenstein in akuter Abstiegsgefahr
In der Kreisoberliga marschierte der Landesklassenabsteiger Hainaer SV souverän zu einem Start-Ziel-Sieg. Die Schützlinge von Jan Hummel holten sich den Staffelsieg ähnlich souverän wie der FC Bayern in der Bundesliga.
Sonneberg – Der HSV stellte viele Bestmarken auf. Er erzielte die meisten Tore, kassierte die wenigsten Gegentore, hatte 16 Punkte Vorsprung, war bestes Heim- und Auswärtsteam, war in der Hin- und Rückrunde die Nummer 1. Zwei Pokale gingen nicht ins Grabfeld: Die Torjägerkanone, die holte sich der Goßmannsröder Kevin Diller (23) vor Patrick Jäger (Haina/22) und den Fairplay-Sieg, welchen sich Eintracht Oberland sicherte. „Ich denke, dass die Hainaer in der nächsten Saison in der Landesklasse bestehen können", sagt das Spielausschussmitglied des Thüringer Fußball-Verbandes, Ulrich Hofmann (Römhild).
Die positive Überraschung war aber der SC 09 Effelder (2.). Vor 21 Jahren stiegen die Hinterländer in die damalige Bezirksliga auf – waren ein Jahr das höchst spielende Team des Landkreises. In dieser Spielzeit überraschten die 09er und brachten sehr viel Positves rüber. Als Trainer fungierte bis zur Winterpause Frank Vogel, der seine solide Arbeit fortsetzte und das Team, welches schlecht aus den Startlöchern kam (5. Spieltag=Rang 13) dann auf Platz zwei nach vorne brachte. Mit neuem Spielermaterial (Michael Funke, Julian Traut, Robin Siebenäuger und Stefan Funke) waren die 09er nun stabil und flößten jeder gegnerischen Mannschaft Angst ein. In den vergangenen Jahren waren die Kicker aus Effelder oft auf einem Schlingerkurs, erlebten oftmals Wechselbäder der Gefühle. Als es eigentlich zu Weihnachten Geschenke zu verteilen gab, gab Frank Vogel seinen Trainerjob auf. Mit Beginn der Rückrunde übernahm Kai Kober und dessen Co-Trainer Ronny Fischer den Taktstock. Die Rot-Schwarzen blieben weiter auf der Erfolgswelle. Nur das Pokal-Aus beim Kreisligisten Häselrieth (Achtelfinale) und die derbe Schlappe in Goßmannsrod (1:5) passen gar nicht so recht in die so erfolgreiche Gesamtbilanz. 17 Siege feierten die 09er in dieser Serie, neun Heimsiege (3.), acht Auswärtserfolge (2.) und die zweitwenigsten Gegentore machen die 09er stolz. Dazu kommt noch die gute Bilanz von Torjäger Stefan Funke (18 Tore/5.), der allerdings den Verein wieder gen Sonneberg verlassen wird. „Es war für uns eine sehr gute Saison. Die Erste wurde Vizemeister, übertraf damit die Erwartungen. Die Zweite holte ungeschlagen den Staffelsieg. Dies ist das Ergebnis unserer guten Arbeit", sagte 09-Trainer Kai Kober und lobte damit das große Engagement der Spieler. Durch die guten Leistungen stiegen auch die Zuschauerzahlen wieder an. Im Fairplay belegten die Hinterländer Rang 13 mit fünf Feldverweisen und vier Ampelkarten. Dies ist einfach des Schlechten zuviel. Die Verantwortlichen müssen hier handeln, denn dieses Ergebnis ist einfach enttäuschend.
Die spielstarke Mannschaft von der SG Milz/Eicha, die auch in den vergangenen Jahren stets einen Spitzenplatz einnahm, holte sich erneut Bronze.
In der oberen Hälfte ist auch wieder die SG 1951 Sonneberg (4.) platziert. Zur Wendemarke lagen die Spielzeugstädter schon dort, aber die Frühjahrsrunde verlief nicht so recht nach dem Geschmack der Verantwortlichen der 51er. Da gab es zweimal zwei kleine Negativ-Serien. Erst im Schlussakkord – aus den letzten vier Spielen holten die Wolkenrasen-Kicker neun Punkte, lief es wieder rund. „Aufgrund von Verletzungen und anderen Ausfällen gab es für uns so manche Enttäuschung. Der 4. Platz in der Endabrechnung täuscht da noch über so manches negative Erlebnis hinweg. Wir müssen jedenfalls wieder konstanter werden", sagte SG-Co-Trainer Michael Stegle. In der Rückrunde holten die Sonneberger nur 16 Zähler, sieben weniger als im Herbst. Obwohl die Offensivabteilung noch viele Chancen ausließ, sind die 61 erzielten Tore eine gute Marke, aber 52 Gegentreffer sind einfach zuviel. Andy Marsiske (14 Tore) und Frank Ditscheid (10) waren die besten Torschützen der 51er. Die Fieberkurve zeigt, dass die Mannen von Trainer Wolfgang Rierl immer zwischen Rang zwei (zweimal) und Platz acht pendelten. Letztendlich sind die „Wolkenrasen-Kicker" seit mehreren Jahren Dauergast in der oberen Hälfte und die Nummer zwei im Sonneberger Fußball. Ein Ergebnis, welches beim größten Sportverein der Stadt Sonneberg wohlwollend zur Kenntnis genommen wird.
Die spielstarken Erlauer (5.) – die vom Ex-Haselbacher Reiner Müller trainiert werden - und der offensivfreudige Aufsteiger SV 1897 Goßmannsrod (6.) folgen. Goßmannsrod mit dem Torjäger Kevin Diller (23 Tore) wäre gar auf 43 Punkte gekommen, wurde aber wegen fehlender Schiedsrichter mit einem Punktabzug von sechs Zählern bestraft. Zufrieden ist man sicher auch beim SV 08 Westhausen und dem SV Eintracht Oberland, die stets zwischen einem guten Platz in der erweiterten Spitzengruppe und einem Rang im Mittelfeld pendelten.
Die SG Lauscha/Neuhaus (9.) überwinterte auf einem zweistelligen Tabellenplatz, konnte sich im Frühjahr steigern. Dreimal lagen die „Kiesel"-Schützlinge auf einem Abstiegsplatz, einmal auf Platz sechs (21. Spieltag). In der Endabrechnung wurde des Platz neun. Dies entspricht in etwa dem derzeitigen Leistungsvermögen. „Wir sind nicht in Abstiegsgefahr geraten. Dies ist erst einmal positiv. Aber die hohen Niederlagen in Effelder (0:6), in Heldburg (1:7), in Schwarzbach gegen Oberland (0:6), Haina (0:9) und in Goßmannsrod (1:5) machen deutlich, dass besonders in der Fremde im Abwehrverhalten Alarmstufe eins gilt. Ein Ausrutscher in Ehren, aber dies waren gleich fünf derbe Niederlagen. Während die Heimbilanz (7 Siege) durchaus brauchbar ist, hat die SG nur drei Auswärtssiege eingefahren. Das Torverhältnis von 12:40 spricht Bände.
Die Spielgemeinschaft wollte im Sommer 2013 an die gute Vorsaison anknüpfen. Aber die Leistungen waren insgesamt zu instabil und der rote Faden von heute hui und morgen pfui zog sich durch die gesamte Serie. „Wir hatten auch oftmals Verletzungspech, zudem war uns das Glück in manchen Spielen nicht hold", sagte Lauschas Trainer Maurice Müller-Keupert. Dennoch: In der Rückrunde (5.) holte die SG 20 Punkte, sechs mehr als in der Hinrunde. Dies ist oké. Auch bei den Vorstandswahlen im Frühjahr wurde noch einmal bekräftigt, dass der gemeinsame Weg zusammen mit Neuhaus der einzig richtige für die Zukunft war und es auch noch ist.
Spannend ging es bis zuletzt im Abstiegskampf zu. Bis zum letzten Spieltag kämpften Der Aufsteiger Eintracht Hildburghausen II (10.), der stark nachlassende SV Eintracht Heldburg (11.) und der TSV 1911 Themar (12.) ums „Überleben". Den beiden Eintracht-Teams gelang dies, während Themar absteigen muss.
Nachdem der FSV 06 Rauenstein (13.) in der letzten Serie einen Mittelfeldplatz belegte (9./30 Punkte), wollte sich die Mannschaft weiter entwickeln und peilte einen Platz in der oberen Tabellenhälfte an. Aber das Team um Spielertrainer Ronny Röhr konnte die selbst gesteckten Ziele nicht erreichen. Der Rückstand zum rettenden Ufer betrug zum Schluss 12 Punkte.
Schon die Vorbereitung lief bei den Hinterländern nicht nach Wunsch. „Wir hatten da schon viele Verletzte zu beklagen", sagte Spielertrainer Ronny Röhr. Dennoch: Die Rauensteiner kamen gut aus den Startlöchern holten aus den ersten zwei Auswärtsspielen jeweils einen Punkt Heldburg (4:4) und Erlau (2:2). Dann kam das Heimspiel gegen Westhausen. Rauenstein führte 2:0, aber Westhausen drehte den Spieß noch um und entführte die Punkte. Damit aber nicht genug. Die Partie entwickelte sich im Nachgang als Skandalspiel und der FSV 06 wurde mit einer Platzsperre für die nächsten zwei Heimspiele belegt. Rauensteins Spieler zeigten Moral und holten auch Punkte. Nach der Hinrunde hatten die Hinterländer immerhin 13 Zähler gesammelt. Die Hoffnung auf eine gute Frühjahrsrunde bestand. Aber der Personalbestand wurde nicht besser und Toni Hofmann hatte sich in der Zwischenzeit wieder in Schalkau angemeldet. Nachdem der FSV gegen Erlau (1:1) und Westhausen (1:1) wichtige Punkte einheimste, standen die Schlüsselspiele an. Gegen Ummerstadt (0:0), gegen Hildburghausen II (1:4), Goßmannsrod (1:4) und gegen Themar (0:2) konnte der „Bock" nicht umgestoßen werden. Rauenstein kam aus dem Tabellenkeller nicht mehr raus und verlor dann die letzten vier Spiele deutlich. Ronny Röhr wird den Verein als Spielertrainer verlassen, mit Nico Böhm wird ein junger Spielertrainer sein Debüt geben. Er übernimmt eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe und das Ziel der 06er kann nur Konsolidierung und Wiederaufstieg heißen.
Mit dem TSV 1868 Ummerstadt steigt noch ein weiterer alteingesessener Verein aus der Kreisoberliga ab.