Presse und Archiv - Fußball

FB, Regionalklasse: Staffel 9, Saisonrückblick

Sonneberger Quartett doch noch zufrieden

1951 Sonneberg bestplatzierter Kreisvertreter / Trainerwechsel in Rauenstein und Effelder fruchteten

Die zweite und auch schon letzte Spielserie in der Regionalklasse war gekennzeichnet von vielen Überraschungen. Mit Beginn der nächsten Spielzeit wird die Klasse den Namen Kreisoberliga bekommen.

Sonneberg – Nachdem in der letzten Saison der SV Falke Sachsenbrunn klar Meister wurde, aber wieder aus der Landesklasse wieder absteigen muss, zeigte der Hainaer SV über die gesamte Runde Konstanz und wurde letztlich souverän Meister. Die Grabfeld-Kicker um Trainer  Jan Hummel verfügen über die stabilste Hintermannschaft, haben mit Tobias Hummel, Daniel Mai und Andreas Schmidt gleich drei abschlussstarke Angreifer, die von jeder Deckung gefürchtet sind.

Der SV Milz 07 war die Überraschungsmannschaft der Saison. Konstant in der Abwehr und  erfolgreich im Angriff waren die 07er, die nach Vorjahresplatz neun nun Vizemeister wurden. Die Handschrift von Trainer Thilo Arnold wurde in dieser Saison deutlich.

Nachdem der TSV 1868 Ummerstadt schon im Vorjahr in den entscheidenden Spielen gepatzt hatte, zeigten die Unterländer diesmal gute Leistungen. Kantersiege en masse – die Pressler & Co. waren mit 99 Treffern das torhungrigste Team, reichten aber in der Endabrechnung wieder nicht, denn Niederlagen in den Spitzenspielen gegen Haina (0:2, 0:2) machen deutlich, dass auch der TSV nicht immer stabil spielte.

Neuling Grün-Weiß Erlau lag bis zum 8. Spieltag an der Tabellenspitze. Trainer Wolfgang Triebel hat bei den Grün-Weißen gute Arbeit geleistet und ein homogenes Team geformt. Die Stärke des Aufsteigers ist die mannschaftliche Geschlossenheit.

Das Mittelfeld der Tabelle beginnt beim besten Kreisvertreter aus dem Landkreis Sonneberg, der SG 1951 Sonneberg (5.). „Wir sind letztlich mit unserem Abschneiden zufrieden. Uns gelang es, wieder auf dem 5. Platz zu landen und noch einen Punkt mehr als im Vorjahr einzuspielen", sagte SG Trainer Michael Stegle. Nach einem guten Start in die Saison schwankten bei den Wolkenrasen-Kickern die Leistungen so sehr, dass sie nach dem 21. Spieltag gar das Abstiegsgespenst im Nacken hatten. Der Vorsprung auf den 12. Platz – damals Themar – schrumpfte auf drei Zähler zusammen. Aber ein atemberaubender Schlussspurt (4 Siege, 1 Remis) sorgten dafür, dass die 51er noch auf den 5. Tabellenplatz kletterten. „Wir haben genügend Potential, um in der Spitzengruppe mitspielen zu können. Wir müssen an der Chancenverwertung arbeiten, denn hier haben wir große Reserven", sagt Stegle schon im Hinblick auf das nächste Spieljahr. Treffsicherster Schütze der Sonneberger war Andy Marsiske mit 15 Toren.

Die SG Reurieth/Dingsleben war die launische Diva dieser Staffel. Einer guten Vorrunde (22 Punkte) ließen die Kicker aus dem Werratal eine schwächere Rückrunde (15 Punkte) folgen. Dennoch dürften die Männer um Spielertrainer Sandro Haun mit Rang sechs zufrieden sein.

Der FSV 06 Rauenstein (7.) lag zur Wendemarke auf dem 12. Platz. Spielertrainer Michael Löhr wurde dann von seiner Arbeit entbunden und Mario Winter konnte als Interimstrainer vor der Winterpause das Schiff auf Kurs bringen. Siege in Reurieth (2:1) und gegen Effelder (5:2) machten deutlich, dass Winter sein Handwerk versteht. In der Winterpause wurde Markus Jahn (zuletzt Seltendorf) als Coach verpflichtet. Für die FSV-Verantwortlichen war dies ein wahrer Glücksgriff, denn die Hinterländer zeigten in der Frühjahrsrunde deutlich bessere Leistungen als im Herbst, holten 19 Punkte. „Wir brauchen einfach zu viele Chancen für ein Tor. Deshalb machen wir uns manchmal das Leben selbst schwer", sagte Jahn. Dies war in der Tat so und so konnte der FSV 06 das Abstiegsgespenst erst in allerletzter Minute im Kirmesspiel gegen Heldburg (24. Spieltag) verjagen. Da aber waren die Routiniers Mario Winter und Jens Schubert noch einmal auf den Rasen zurückgekehrt. Treffsicherster Rauensteiner war Christoph Müller (14 Tore). „In der nächsten Serie wollen wir von Anfang an im gesicherten Mittelfeld spielen", sagt Jahn vorausblickend.

Licht und Schatten wechselten auch beim TSV 1911 Themar. Der Trainerwechsel – Norbert Bocklitz ging zunächst, André Reif kam, brachte nicht den gewünschten Erfolg. Erst als Bocklitz zurückkehrte, ging es wieder aufwärts und der Klassenerhalt gelang souverän.

Der letztjährige Kreismeister und Kreispokalsieger SG Lauscha/Neuhaus (9.) konnte den Klassenerhalt noch souverän schaffen und landete auf einem einstelligen Tabellenplatz. „Damit sind wir zufrieden", sagte Lauschas Spielertrainer Maurice Müller-Keupert. Zwischenzeitlich standen die Kicker vom Tierberg und Igelshieb aber mit dem Rücken zur Wand, lagen oftmals nur knapp vor den Abstiegsplätzen. „Wir haben in mehreren Spielen Punkte leichtfertig liegen gelassen, selbst gegen die in der Tabelle vorn stehenden Mannschaften war kein großer Leistungsunterschied zu erkennen", resümierte René Queck die Saison. Während die Auswärtsbilanz (5 Siege / 15 Punkte) in Ordnung ist, dürfte die SG mit der negativen Heimbilanz (4 Heimsiege, 4 Unentschieden, 5 Niederlagen) die Verantwortlichen nicht zufrieden stellen. Erfolgreichste Torschützen der Lauschaer waren Mark Kästner (9 Tore) sowie Maxim Stiehl und Benjamin Greiner mit jeweils 7 Toren.

Der SV Eintracht Oberland startete blendend, um dann doch noch in hintere Regionen abzurutschen. Erst der knappe Sieg gegen Gleichamberg bedeutete den Befreiungsschlag.

Dem SC 09 Effelder (11.) wurden vor Saisonbeginn nicht viel Chancen eingeräumt, die Klasse zu halten. Doch die Hinterländer krempelten von Beginn an die Ärmel hoch und zeigten sich im kämpferischen Bereich als vorbildlich. Als nach dem Ende der Vorrunde Claus-Peter Fischer sein Amt als Trainer zur Verfügung stellte, konnte der Schalkauer Frank Vogel als Coach gewonnen werden. Und dieser war ein wahrer Glücksgriff. „Unsere Mannschaft versucht wieder Fußball zu spielen", freute sich Effelders Vorsitzender Fredy Stammberger über die Steigerung im spielerischen Bereich. Viele der Schlüsselspiele haben die Hinterländer gewonnen: in Eisfeld (3:2), gegen Reurieth (1:0), gegen Erlau (2:1), in Gleichamberg (2:1). Nur gegen Oberland (0:0) konnte die Vorgabe nicht umgesetzt werden. Gegen Rauenstein zum Saisonfinale machten die 09er in der Offensive ihr bestes Spiel, spielten wie aus einem Guss. Die Kehrseite der Medaille war die Abwehr: Die Hintermannschaft war in dieser Saison einfach nicht stabil, „kassierte" 74 Gegentreffer. Da muss der Hebel angesetzt werden, denn Spiele werden zumeist in der Abwehr gewonnen. Im Offensivbereich deuteten Kai Kober (10 Tore), Ronny Wöhner und Martin Hirschberger an, dass sie die Mannschaft mitreißen können. Effelder, auch dies ist ein Fakt, war nie auf einem Abstiegsplatz zu finden.

Zittern muss noch Eintracht Heldburg. Die Vestestädter schlossen eine verkorkste Saison zwar versöhnlich ab, hoffen nun darauf, dass Neuhaus-Schierschnitz der Klassenerhalt in der Landesklasse gelingt.

Absteigen müssen der SV 03 Eisfeld – dies war von den Experten nicht erwartet worden – und der TSV 08 Gleichamberg. Während Gleichamberg ab dem 4. Spieltag immer auf einem Abstiegsplatz zu finden war, ab dem 11. Spieltag stets die rote Laterne trug, brach Eisfeld erst im Schlussdrittel ein. Sechs Niederlagen in Folge gab es für die 03er, die damit auf Rang 13 abrutschten.

Während Sachsenbrunn aus der Landesklasse zurückkommt, steigen aus den Kreisligen der der SV 08 Westhausen und der 1. FC Sonneberg 04 II auf.

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