Presse und Archiv - Fußball

FB, KL: SAISONRÜCKBLICK

Triple für die SG Lauscha/Neuhaus

Rottmar abgestiegen

Sonneberg – Die Saison 2010/11 in der Fußball-Kreisliga Sonneberg verlief schließlich so, wie es die Experten voraussagten. Lauscha/Neuhaus holte sich nämlich letztendlich souverän den Meistertitel.

Die Spielzeit hatte es dennoch in sich, denn bevor der erste Pfiff ertönte, hatte der Spielausschuss viel Arbeit, denn nach dem Zusammenschluss des FSV Lauscha und dem WSV Neuhaus zur SG, dem freiwilligen Rückzug des TSV 1923 Neuenbau und dem Aufstieg von Rauenstein und Mengersgereuth-Hämmern in die Regionalklasse waren plötzlich Plätze frei, die es galt zu besetzen. Neben den potentiellen Aufsteigern SV 08 Steinach II, Blau-Weiß Heubisch hatten der SV Rottmar (5.) und der TSV Wacker Steinheid (8. der Kreisklasse) das Glücksgefühl des Aufstieges. Eine solche Situation gab es noch nie.

Bei der SG Lauscha/Neuhaus – René Queck fungierte als Trainer – lief es bis auf wenige Ausnahmen recht gut. Eine stabile Hintermannschaft (nur 19 Gegentore) war ein Pfund, mit dem man wuchern konnte. Im Angriff haben die Kicker aus der Glasbläsermetropole und vom Herrenhaus viele gute Spieler in ihren Reihen. Benjamin Greiner wurde gemeinsam mit dem Oberlinder Zeh Torschützenkönig und auch Mark Kästner ist ein junger Angreifer mit Format. Da auch die Achse im Mittelfeld passt, hat die SG die Kreisliga beherrscht. Die Niederlagen gegen den VfB Steinach (zweimal) und Effelder verschmerzte die neue Meister problemlos. Als Zugabe sicherte sich die SG Lauscha/Neuhaus den Hallen-Kreismeistertitel und den Kreispokal. Lauscha/Neuhaus dürfte in der Regionalklasse eine gute Rolle spielen können. Die Mischung zwischen spiel- und kampfstarken Akteuren ist vorhanden.

Der VfB Steinach gehört zu den Teams, die seit mehreren Jahren positiv von sich reden machen. Vor einigen Jahren brillierten die Kicker von der Talstraße unter dem Hallendach bei Kreis- und Südthüringer Meisterschaften, ehe der Pokalerfolg im Sparkassencup das Sahnehäubchen bedeutete. Auch in diesem Spieljahr sorgte der VfB Steinach für Furore. Trainer Ralf Eichhorn dämpfte die Erwartungen jedoch: „Unsere Spieler werden immer älter, da können neben Verletzungen auch einmal Formschwankungen eintreten", so Eichhorn. Aber dem war längst nicht so. Der VfB Steinach holte sich nach einer sehr guten Runde den Vizemeistertitel. Die Steinacher verzichteten dennoch auf den möglich gewordenen Aufstieg aufgrund fehlender Nachwuchsmannschaften.

So kam der Bezirksligaabsteiger SC 09 Effelder wie die Jungfrau zum Kind und wird die Farben des Landkreises im Spieljahr 2011/12 in der Regionalklasse vertreten. Die Hinterländer, die schlecht aus den Startlöchern gekommen sind, steigerten sich im Verlauf der Serie. Dennoch blieben die 09er von Rückschlägen nicht verschont. Besonders gegen die Reserveteams vom FC Sonneberg II (2:4), SV 08 Steinach (1:1) und bei Germania Sonneberg West II (2:2) bekleckerte sich man in der Rückrunde nicht mit Ruhm. Gute Leistungen gelangen im Pokal. So im Viertelfinale in Seltendorf (3:2 n.V.) und beim 3:2 in Oberlind. Trainer Claus-Peter Fischer ist längst bei seinem Stammverein angekommen und schaffte mit seinen Jungs die sofortige Rückkehr auf die Südthüringer Ebene. Dort nun möchte sich die Elf etablieren. Eine anspruchsvolle und zugleich reizvolle Aufgabe.

Der 1. FC Sonneberg 04 II startete mit einer jungen, entwicklungsfähigen Mannschaft. Matthias Schug war bis zur Winterpause der Steuermann, dann beerbte ihn sein Vorgänger Günter Schreck. Bei den Gelb-Schwarzen wechselte Licht und Schatten häufig, mehrmals herrschte bei den 04ern Personalmangel. Zum Kehraus standen der FC-Reserve nur sieben Spieler zur Verfügung, sodass die Verantwortlichen die Partie beim VfB Steinach „schenkten".

Zufriedene Gesichter gab es beim SV 1960 Seltendorf. Die Vorjahresplatzierung (4.) und die Punktzahl (50) wurde knapp verpasst, dennoch wurde besonders in den Heimspielen attraktiver Fußball geboten. Nachdem Heiko Fischer nach Abschluss der Herbstrunde seine Tätigkeit als Trainer einstellte, konnte Markus Jahn als Spielertrainer die Erwartungen der Seltendorfer hochhalten. „Trotz unseres kleinen Kaders haben wir das Optimale daraus gemacht", so Jahn. Der SV 1960 Seltendorf holte sich, wie schon mehrfach die Fairplay-Trophäe.

Beim SC 06 Oberlind hieß das Saisonziel: Besser als im Vorjahr abschneiden (7.). Die Neuzugänge Martin Zapf (VfR Jagdshof), Bastian Knoth (Spvgg Dietersdorf) und Nils Räder (SV Isolator Neuhaus-Schierschnitz) sollten dazu beitragen, dass Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Dies gelang nur ansatzweise. Freilich kletterten die Schützlinge von Trainer Peter Bernet in der Tabelle um zwei Plätze, aber im Kampf um einen Medaillenrang konnten die Grün-Weißen (wieder) nicht eingreifen. Christoph Zeh holte sich die Torjägerkanone. 29 Mal traf der Torschütze vom Dienst ins Schwarze.

Der SV 1920 Mupperg setzte weiter auf junge Leute und war damit gut beraten. In der Punkterunde kamen die Unterländer auf Rang sieben (38 Punkte). Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine wesentliche Steigerung. „Die abgelaufene Serie war recht ansprechend", sagte die Vereinsvorsitzende Corinna Tittmann-Götz. Doch auch beim SV 1920 Mupperg ist die Spielerdecke recht dünn, sodass man im Vorstand über eine Spielgemeinschaft nachgedacht hat.

Beim SV Germania Judenbach beginnt die untere Tabellenhälfte. Die Germania ist momentan in der Konsolidierungsphase, konnte an die guten Leistungen vor drei Jahren noch nicht wieder anknüpfen. Damals hatte die Mannschaft ein anderes Gesicht. Trainer Matthias Maier (kam von Germania Sonneberg-West) macht eine gute Arbeit und die Früchte reifen. Nach Platz 11 in der Vorsaison (82 Gegentore) musste die Germania diesmal nur 59 Gegentreffer hinnehmen. „Es war ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar", sagte der 1. Vorsitzende Frank Kaim. Schade ist allerdings, dass die Germania die Reserve abmelden musste.

Die Reserve des TSV 1884 Germania Sonneberg-West erspielte sich mit ihren Coach Bernd Schwesinger einen beachtenswerten einstelligen Platz. Nach einem gelungenen Saisonauftakt wechselten bei den „Westlern" Licht und Schatten. Bemerkenswert die Auswärtserfolge im Unterland (2:0 auf der Biene, 5:3 in Heubisch, 4:1 in Mupperg). Die angriffsorientierten Westler zeigten sich auch in der Rückrunde torhungrig. Rottmar (11:3) musste dies beim Tag der offenen Tür erfahren.

Einen ganz schlechten Start erwischte der SV 08 Steinach II, dem der erste Dreier erst am 6. Spieltag gelang. Danach konnte das Steinacher Reserveteam regelmäßig punkten, verjagte frühzeitig das Abstiegsgespenst. Besonders in heimischen Gefilden gelangen den Blau-Weißen viele Siege. Da in der neuen Serie junge Spieler aus dem A-Juniorenteam nachrücken, dürfte Steinach II in der Zukunft eine bessere Rolle spielen.

Beim SV Isolator Neuhaus-Schierschnitz II endet das Mittelfeld. Die Iso-Reserve spielte die beste Hinserie seit Jahren, kam dort auf 22 Punkte. „Da hat bei uns nahezu alles gepasst", sagte der Vereinsvorsitzende Ulrich Ehnes. In der Frühjahrsrunde konnten die Unterländer diese Ergebnisse aber nicht bestätigen. Ganze sechs Zähler holte Isolator II und wurde dadurch in der Tabelle nach unten durchgereicht.

Der SV Blau-Weiß Heubisch hatte eine schwache Hinrunde gespielt (nur ein Sieg). In der Rückrunde bliesen die Unterländer zur Aufholjagd, holten dort fünf Siege und drei Remis. Damit erreichten die Blau-Weißen das rettende Ufer aus eigener Kraft. Bemerkenswert: Gegen alle drei Unterlandteams gelangen in der Rückrunde volle Erfolge.

Einen recht großen Vorsprung zu den Abstiegsplätzen hatte sich der TSV Wacker Steinheid in der Hinrunde erspielt (15 Punkte). In der Rückrunde trat dann aber die Ernüchterung ein. Nur noch ein Sieg (5:4 gegen Neuhaus-Schierschnitz II) gelang den Wackeranern, die damit eigentlich hätten absteigen müssen. Aber die Tatsache, dass das Kreisligafeld von 14 Teams nicht voll ist, beschert den Steinheidern weiter Kreisligafußball.

Das Schlusslicht SV Rottmar wird absteigen. Die Unterländer waren in der abgelaufenen Serie nur der „Prügelknabe". Gleich sechsmal brach ein zweistelliges Torgewitter über Rottmar herein. Da aus der 1. Kreisklasse weder Neuenbau, noch Heinersdorf aufsteigen wird, kam der Tabellendritte Unterlind in den Genuss des Aufstieges.

Die letzte Saison in dieser Form – nach Zusammenlegung der Fußballkreise Hildburghausen und Sonneberg, wird es ab der Saison 2012/13 dann eine gemeinsame Kreisliga geben – dürfte nicht nur an der Spitze spannend bleiben. Dann steigt nämlich der Meister direkt in die Regionalklasse auf, während die Plätze zwei bis fünf den Verbleib in der Kreisliga bedeuten. Mit dabei im Vierzehnerfeld sind auch die Regionalklassenabsteiger Schalkau und Mengersgereuth-Hämmern.

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