Viel Harmonie – 4 neue Ehrenmitglieder

Auch wenn der mitgliederstärkste Sportverein der Gemeinde Frankenblick, der SC 09 Effelder sportlich nicht auf Wolke sieben schwebt, so konnte der Vorsitzende der 09er Fredy Stammberger  auf der Jahreshauptversammlung ein positives Fazit ziehen.

Effelder – „Unser Verein ist in den letzten beiden Jahren um 34 Mitglieder gewachsen. Insbesondere in unserer jüngsten Abteilung, dem Eltern-Kind-Turnen - hier haben wir zweimal bei den „Sternen des Sports" Preise gewonnen – haben wir einen guten Zulauf", sagte Fredy Stammberger. „Und die Übungsstunden haben Top-Niveau", so Stammberger weiter. Die Kooperationen mit den Kindertagesstätten in Effelder und Seltendorf, die seit vielen Jahren bestehen, sind äußerst wertvoll und nutzbringend.

 Zuwachs hat auch unsere Frauensportgruppe, denn durch die neuen Angebote haben sich einige Damen im Verein angemeldet.

Der SC 09 war im Jahr 2012 auch außerhalb des Sports aktiv. Der Theaterabend mit den Schwammastürern aus Judenbach war ausverkauft (Neuauflage im Jahr 2013 ist am 9. März), das Osterfeuer am Gründonnerstag gut und auch bei den Kirmesveranstaltungen war der SC 09 Effelder ein verlässlicher Partner. Zudem wurde die neue Umfriedung des Sportplatzes – hier gebührt der Fa. S&R Stahlbau und Blechverarbeitung sowie der Gemeinde Frankenblick ein großes Dankeschön für die Unterstützung – abgeschlossen.

Es wäre aber zu schön, wenn der Verein keine Probleme hätte. So sind aus dem vor einem Jahr gewählten Vereinsausschuss Mitglieder ausgeschieden. Zudem macht Gewinnung von Übungsleitern  - speziell im Fußball -  und Schiedsrichtern dem Verein Sorgen. „Wir freuen uns, dass Martin Liebermann nun den Übungsleiter C absolvieren wird", sagte Stammberger.

Licht und Schatten im Fußball

Fußball-Abteilungsleiter Mario Kluck zog abermals ein durchwachsenes Fazit. In der Vorsaison 2011/12 gelang der Klassenerhalt erst in letzter Minute, auch in diesem Jahr heißt das Ziel Klassenerhalt. „Wir haben uns in der Winterpause mit Thomas Mückel, Florian Töpfer und Christoph Schwesinger verstärkt", so Kluck, der auf eine Leistungssteigerung hofft. Trainer Frank Vogel hat weiter das Vertrauen.

Sehr gut entwickelt hat sich das Reserveteam. Hier ist mit Spielertrainer Kai Kober eine neue Qualität eingezogen. Personell werden die Heimkehrer Markus Jahn und Christian Hörnlein die II. Mannschaft, die keinerlei Personalprobleme hat, verstärken.

Verein hat Sorgen mit dem Nachwuchs

Seit Jahren klemmt es im Nachwuchsbereich. Die Koordinatorin Renate Schellhorn machte deutlich, dass sämtliche Übungsleiter der Nachwuchs-SG mit Mengersgereuth-Hämmern vom FSV kommen: „Diese vier Sportfreunde aus Mengersgereuth machen eine sehr gute Arbeit. Wir müssen versuchen, uns stärker einzubringen", sagte Renate Schellhorn weiter. Als Anfang wertete sie das F-Junioren-Turnier, welches im Herbst von unserem Verein ausgerichtet wurde. Weitere Kinder sind in anderen Nachwuchsmannschaften, z.B. SG Steinach/Schalkau/Rauenstein aktiv. Seit geraumer Zeit  - hier fungiert Martin Liebermann als Übungsleiter – versuchen die 09er eine Bambini-Gruppe auf die Beine zu stellen. Aber auch dies ist recht schwer, denn es sind einfach zu wenig Kinder vorhanden.

Gute Ergebnisse durch die Abteilung Tischtennis

Neben dem Fußball jagen die Sportfreunde aus Effelder erfolgreich dem weißen Zelluloid nach. „Wir haben 15 Jahre ununterbrochen in der 1. Bezirksliga gespielt. Dies macht uns stolz und wir hatten auch in der Vorsaison den Klassenerhalt wieder geschafft. Aber da einige Spieler nicht mehr zur Verfügung stehen bzw. kürzer treten wollten, mussten wir das Team in die 2. Bezirksliga zurückziehen", sagte Abteilungsleiter Jürgen Eckstein. Mit sieben Mannschaften stellt Effelder  - erstmals ist eine Damenmannschaft darunter - wiederum die meisten Mannschaften aller Kreisvereine. Im Einzelsport setzten Theresa Kalies, die bei der Landesmeisterschaft Dritte wurde und Renate Michaels (Senioren S50), die Bronze bei der Südthüringer Meisterschaft holte, die Glanzlichter. Kritik äußerte der Abteilungsleiter jedoch über den Nachwuchs. Hier stehen wöchentlich an jeweils zwei Trainingstagen insgesamt sechs lizenzierte Übungsleiter zur Verfügung. „Aber weder Kinder, noch Eltern verhalten sich in puncto Trainingsbeteiligung so, dass man sich freuen kann", so Eckstein weiter.

Eltern-Kinder-Sportgruppe wächst weiter

Die Leiterin der Eltern-Kind-Gruppe, Christine Kalies, konnte einen erfreulichen Bericht über das vergangene Jahr geben: „Nachdem wir 2011 das Fundament gelegt haben, ist unsere Eltern-Kind-Sportgruppe weiter angewachsen.  Das Jahr 2012 war voll mit Höhepunkten. So haben wir ein Osterhasenturnen, eine Baumpflanzaktion, ein Sportfest, eine Zusammenkunft mit den Eltern, ein Nikolausturnen und eine Weihnachtsfeier durchgeführt. Zudem haben wir uns wieder an den „Sternen des Sports"  beteiligt", sagte Christina Kalies. In einer Power-Point-Präsentation – diese hatte Susanne Traut vorbereitet – haben alle Anwesenden die Aktivitäten seit dem Start dieser EKT-Gruppe sehen können. Für das Jahr 2013 wurden neue Aktivitäten ins Visier genommen: Schwimmbadbesuch, Wintersportfest, Teilnahme am Tanzfestival, Besuch einer Senioren- oder Behinderteneinrichtung.

Solide gearbeitet, aber kein finanzieller Spielraum

„Unser Sportverein schreibt schwarze Zahlen. Da die Belastungen und Abgaben immer größer werden, die Einnahmen aber gesunken sind, müssen wir sparen, wo es nur geht", sagte Schatzmeisterin Kerstin Lenkardt. Die hohen Ausgaben für Heizung, Reparaturen oder eine gestohlene Wasserpumpe waren zusätzliche Ausgaben, zudem wurden 2012 durch Eintrittsgelder weniger Erlöse erzielt.

25 Jahre lang „Goldene Zeiten"

In der Diskussion kritisierte Hubert Fischer die Qualität des heutigen Fußballs. Klaus Schüler sagte: „Wir sind einfach verwöhnt gewesen, denn seit 1983 bis 2008 haben wir erstklassige Leistungen bewundern können. Im Vergleich zu anderen Ortschaften sind wir immer noch recht gut dran". Einig waren sich letzlich Alle: Das Bemühen, ordentlichen Fußball und damit auch gute Ergebnisse zu erzielen, sind vorhanden aber die Umsetzung ist nicht einfach. Günter Brehm sprach dabei an, dass das Wichtigste der Arbeitsplatz ist und nicht, wer wie gut Fußball spielt.  Fredy Stammberger machte deutlich, dass durch die Schließung der Schule vor einigen Jahren, durch den Wegfall des Jugendclubs, durch die Schließung des tegut-Marktes dem Ort Effelder  mittlerweile vieles fehlt. Natürlich auch Lehrstellen im Ort und der näheren Umgebung. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass junge Menschen die Region verlassen.

Berhard Bolz Übungsleiter des Jahres

Der Tischtennis-Übungsleiter Bernhard Bolz wurde durch den Landessportbund Thüringen als Übungsleiter des Landkreises im Jahr 2012 ausgezeichnet. Bolz ist Übungsleiter beim SC 09 Effelder und trainiert in den Rennsteig-Werkstätten in Neuhaus Menschen mit geistiger Behinderung. Für seine erfolgreiche Arbeit bekam Bernhard Bolz einen Scheck vom Sporthaus Wohlleben überreicht.

Vier neue Ehrenmitglieder

Der SC 09 Effelder nimmt die Mitgliederversammlung zum Anlass, langjährige Vereinsmitglieder mit der Ehrenurkunde und einem Präsent auszuzeichnen. „Wir sind stolz, so viele treue Mitglieder in unseren Reihen zu haben", sagte Fredy Stammberger. Für langjährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Bernd Porazil (25 Jahre Mitglied im SC 09), René Wagner und Mario Kluck (35), Bernd Helk, Bernd Wendel und Rolf Lenkardt(alle 40), Wolfgang Conrad (45), die Ehrenmitglieder Dieter Luther, Gustav Göhring und Dieter Hofmann (alle 60) und Hubert Fischer (65).

50 Jahre Mitglied im SC 09 Effelder sind nunmehr Ulrich Zander, Ulrich Müller, Manfred Dietzel und Wilhelm Krannich. Dieses Quartett wurde durch die anwesenden Mitglieder zu Ehrenmitgliedern gemacht. Wilhelm Krannich spendete daraufhin ein Faß Freibier.

Seniorenstammtisch

Der Vorsitzende Fredy Stammberger und der Versammlungsleiter Jens Luther freute sich über die hohe Disziplin der diesjährigen Jahreshauptversammlung. Gemeinsam sollen die teilweise nicht ganz einfachen Aufgaben angepackt werden. „Wir wollen unbedingt wieder quartalsweise, meinetwegen auch monatlich einen Seniorenstammtisch durchführen", nannte Stammberger ein Ziel.

In seinem Schlusswort verwies er auf die Effelder Tugenden „Kameradschaft und Harmonie". Daran sollte sich jeder erinnern, dann werden wir wieder zu alter Stärke in allen Bereichen zurückfinden.

Jürgen Eckstein