Presse und Archiv - Fußball

FB, KOL: Südthüringen, Halbserien-Rückblick 2016/17

Trio mit Meisterschaftsambitionen

Abstiegssorgen bei Neuling Sonneberg-West

Schon im Vorjahr herrschte Spannung pur in der Kreisoberliga. Auch in diesem Spieljahr ist es nicht anders, denn der SC 09 Effelder, die SG 1951 Sonneberg und der wiedererstarkte SV EK Veilsdorf werden den Kreismeistertitel wohl unter sich ausmachen.

Sonneberg – Nach dem Abstieg aus der Landesklasse bestimmte der SC 09 Effelder sofort wieder das Niveau in der höchsten Liga im Kreis Südthüringen. Kai Kober übernahm wieder das Training und mit Martin Lehr (Sachsenbrunn) konnten die Hinterländer einen Neuzugang begrüßen. Robin Siebenäuger verließ die 09er, doch nach nur wenigen Wochen kehrte er nach Effelder zurück.

Von Saisonbeginn an spielten die Rot-Schwarzen attraktiven und erfolgreichen Fußball. Schnell setzte sich Effelder ganz oben fest, sodass wieder so etwas wie eine gewisse Euphorie aufkam. Aber die Mannschaft konnte nicht immer die gesteckten Ziele erreichen und so gab es vermeidbare Rückschläge. Nach nur mäßigen Leistungen verlor man die Heimspiele gegen Oberlind (0:1) und zum Kehraus gegen Veilsdorf (1:4). Auch die Nullnummer gegen den Mitabsteiger Neuhaus-Schierschnitz war wenig unterhaltsam. Zudem kehrten die Kober-Schützlinge mit einer 3:7-Klatsche vom Wolkenrasen heim. Nicht nur in diesen Spielen zeigte die Abwehr Schwächen. 26 Gegentore in 15 Spielen bedeuten zwar den viertbesten Wert in dieser Niederlage, doch sie machen deutlich: Effelder ist in der Abwehr nicht sattelfest. Dafür überzeugte die Offensivabteilung. Stephan Funke (12 Tore) und Tony Steiner (11) erzielten fast die Hälfte der 52 Tore. Torgefahr kam auch aus dem Mittelfeld, wo Nico Göhring mehrfach seine strategischen Fähigkeiten und Fertigkeiten in die Waagschale werfen konnte. Aber auch Martin Lehr drückte dem Spiel den Stempel auf. Während der Kampfgeist und das Engagement in vielen Begegnungen bei den Spielern vorhanden war, ist die Spielkultur noch zu verbessern. Besonders im technischen Bereich sind oftmals Defizite zu registrieren. Trotzdem gab es mehrere Schützenfeste: 7:0 in Goßmannsrod, 6:0 bei Oberland, 5:1 in Crock, 5:2 gegen Sachsenbrunn und 6:3 gegen Erlau.

Positiv auch: der Zuschauerschnitt der Hinterländer stieg weiter an. Gegenüber der Landesklasse (Durschschitt: 171) konnten in den sieben Heimspielen 1.495 (Durchschnitt: 217) Fans begrüßt werden. Effelder hatte insgesamt zehnmal den Platz an der Sonne inne und wurde Herbstmeister. Zudem sind die 09er bestes Auswärtsteam (19 Punkte). Verbesserungsbedürftig ist weiter das Fairplay. Hier liegen die 09er wieder auf einem unbefriedigenden 10. Platz.

Eine hervorragende Vorrunde spielte wieder die SG 1951 Sonneberg, die mit Dieter Hammerschmidt für Wolfgang Rierl als neuen Trainer ins „Rennen“ ging. Aber nicht nur einen neuen Coach präsentierte der Meister, sondern auch mit Sebastian Wenke (SV 08 Steinach) und Rico Marsiske (Sonneberg-West) zwei neue, tragende Säulen. Beide Spieler wurden zu echten Verstärkungen. Das Projekt Titelverteidigung begann gleich mit einem 8:2-Schützenfest gegen den Lokalrivalen aus Oberlind. Im zweiten Derby gegen den Neuling aus Bettelhecken erwarteten viele der 250 Zuschauer ein ähnliches Torefestival. Aber die „Westler“ sorgten mit dem 2:1 für die erste Sensation. Die Männer um Sturmtank Andy Marsiske (25 Tore) wurden aber von Woche zu Woche besser. „Wir haben oftmals richtig guten Fußball gespielt“, freute sich der sportliche Leiter Michael Stegle nach der Herbstrunde. Nur noch in Schwarzbach (1:2 bei Eintracht Oberland) und beim 1:3 gegen Sachsenbrunn verließen die Wolkenrasen-Kicker den Platz als zweiter Sieger. Ansonsten zeigten sich die Jungs von Dieter Hammerschmidt von der besten Seite. Die Schussstiefel waren bestens geschnürt und so bejubelte die SG bereits 66 Tore in 14 Spielen. Gegen Oberland (9:1) und Goßmannsrod (9:2) gab es alle Neune zu bejubeln. Die SG 1951 führt die Heimtabelle an (18 Punkte) und könnte noch nachträglich Winterpausenmeister werden, wenn man bei der SG Lauscha/Neuhaus zumindest ein Remis holt. Markus Büchner (20 Tore) ist zweibester Schütze der Sonneberger und er führt klug Regie. Wenn die Sonneberger ihre Form über den Winter hinweg konservieren, dann könnte in der noch jungen Geschichte der Kreisoberliga erstmal ein Team den Titel verteidigen. Allerdings, dies sagte Michael Stegle, legen die 51er mehr Wert auf den Pokal: „Den haben wir bisher noch nicht gewonnen“. Auch der Gewinn des Double scheint durchaus möglich.

Der SV EK Veilsdorf hat eine große Fußball-Tradition und spielte mehr als ein Jahrzehnt in der Thüringenliga. Nun hat man die Talsohle durchschritten und ist voll im Aufstiegsrennen mit dabei. Die Keramiker – mit konstanten Leistungen aufwartend – überzeugten in vielen Begegnungen. Eine gute Hintermannschaft besitzt EK und Ronny Jauch (20 Tore) kann Spiele alleine entscheiden.

Das Mittelfeld führt der SV Isolator Neuhaus-Schierschnitz an. Der Landesklassen-Absteiger hat in den letzten Jahren einen personellen Aderlass verkraften müssen. Neben mehreren langzeitverletzten Spielern (Steffen Motschmann, Toni Stammberger, Bill Walther) verließen Maximilian Wohlleben und Patrick Bauer die Unterländer. Das Trainerduo Lars Sauer/Steffen Vetter war gefragt und trotz personellen Engpässen zeigte die Mannschaft Moral. Der überragende Torwart Reinhard Meusel war wieder der große Rückhalt hinter einer erfahrenen Deckungsreihe. Aber in der Schaltzentrale und im Angriff konnte das Niveau der jüngeren Vergangenheit nicht erreicht werden. Nur 22 Mal konnte die „Iso“ ein Tor bejubeln. Martin Gelbricht (8 Tore) war der beste Schütze der Unterländer. Trotz des mäßigen ersten Saisondrittels konnten sich die Männer um den routinierten Spielführer Maurice Gelhaar steigern und kletterten auf die vierte Sprosse der Tabellenleiter.

Auch die SG Sachsenbrunn/Fehrenbach findet sich nach einer durchwachsenen Herbstrunde nur im Mittelfeld. Dabei peilte Spielertrainer Dominik Eggemann (15 Tore) – der Dirigent und Torschütze vom Dienst ist - und sein Team einen Platz ganz weit vorne an. Sehr gute und beständige Leistungen zeigte wieder Torwart Raiko Mittenzwei.

Der SC 06 Oberlind feierte im Jahr 2016 sein 110jähriges Vereinsjubiläum. Im Aufstiegsjahr erspielte sich das Team vom langjährigen Trainer Peter Bernet Rang sieben. Stefan Gernlein übernahm eine intakte Mannschaft, der es jedoch – wie schon in der Premierensaison - an Konstanz fehlte. Nach einem katastrophalen Saisonstart (2:8 bei der SG 1951, 1:6 gegen Erlau) fingen sich die „Linder“ aber und blieben dann die launische Diva der Liga. Erfolgen wie dem 1:0 in Effelder, dem 2:0 gegen Veilsdorf oder dem 2:1 gegen Westhausen folgten dann nicht erklärbare Niederlagen wie beispielsweise das 1:3 gegen Oberland. Die negative Heimbilanz (3 Siege, aber fünf Niederlagen) macht deutlich, dass die Grün-weißen deutliche Reserven haben. In der Fremde feierten die Sonneberger Südstädter bereits vier Siege. Christoph Zeh (14 Tore) ist abermals treffsicherster Schütze der 06er. Aufgrund einer Erkrankung, die auch auf den Stress zurückzuführen ist, hat gegen Ende der Vorrunde Mario Heymann zweimal die Mannschaft gecoacht und nunmehr hat Nico Eber den Trainerjob von Stefan Gernlein – der den Verein erhalten bleibt - übernommen. Nico Eber sieht Reserven: „Wir müssen enger zusammen rücken und alle Spieler sind gefragt mit anzupacken“, so Eber, der mit seinem Team weniger Gegentore kassieren will, dafür aber selbst mehr erzielen möchte. Die Mannschaft hat in ihrer Zusammensetzung auch das Potential, um ständig oben mitzuspielen. Sie hat neben Routiniers Andreas Rudolph und Martin Wehner auch Top-Leute wie Chris Haupt, Christoph Zeh, Tino Jäger oder Solbodan Jovanov in ihren Reihen, die das Gesicht der 06er prägen.

Wie ausgeglichen die Liga in dieser Saison ist, sieht man daran, dass der SV 08 Westhausen, der Vorjahresdritte SV 1897 Goßmannsrod und die SG Streufdorf/Eishausen im Mittelfeld platziert sind. Westhausen mit Top-Torjäger Stephan Schmidt (22 Tore) wollte ganz oben mitspielen, ist aber doch nur Mittelmaß. Goßmannsrod hatte einen schlechten Einstand, erreichte unter Neu-Trainer René Luther, der den verdienstvollen Detlef Pleger ablöste und dem Mini-Kader noch 20 Punkte und der Aufsteiger aus Streufdorf/Eishausen wusste erst in der zweiten Saisonhälfte zu gefallen.

Maurice Müller-Keupert, Trainer der SG Lauscha/Neuhaus sprach vor Saisonbeginn von einer schweren Saison. „Viele Mannschaften spielen auf einem ähnlichen Level, da entscheidet meist die Tagesform und in welcher Formation die Mannschaften antreten können“. Mit dieser Prognose sollte der Fachmann Recht behalten. Die Kicker vom Rennsteig blieben heuer in den Startlöchern hängen. Zwei Heimniederlagen (Erlau 1:3 und Oberlind 1:2) gab es zum Auftakt, erst dann kam die SG in die Gänge. „In der Vergangenheit haben wir im Herbst ganz vorne mitgespielt“, analysierte Abteilungsleiter Knut Töpfer die insgesamt nicht zufrieden stellende Hinrunde. Besonders auf dem heimischen Plätzen auf dem Tierberg und dem Sportplatz Igelshieb (3 Siege, 1 Remis, 3 Niederlagen) ist die Bilanz nicht gut, dafür gab es in der Fremde drei Erfolge. In den Heimspielen fiel besonders die ungenügende Chancenverwertung insGewicht. Nur 28 Tore bedeuten hier auch Mittelmaß. Bester Torschütze ist Maxim Stiehl mit 10 Toren. Zwischendurch hatten die Glasbläser noch einen Hänger und fanden sich nach dem 12. Spieltag auf Rang zwölf wieder. Im Schlussakkord gelangen zwei Erfolge gegen das Schlusslicht Crock und ein klarer Erfolg in Erlau. Die SG hat damit den Anschluss an das Mittelfeld wieder hergestellt. Trainer Maurice Müller-Keupert hat für die Frühjahrsrunde zwei Wünsche. Zum einen hofft er, dass die Verletzungshexe einen Bogen um die SG macht, zum anderen hofft man auf eine gute Vorbereitung. Diese kann nur gelingen, wenn größere Wetterkapriolen ausbleiben.

Punktgleich folgt der Erlauer SV Grün-Weiß, der viermal an der Tabellenspitze zu finden war, später dann aber abfiel.

Auch beim Aufsteiger TSV 1884 Germania Sonneberg-West sah es nach der Auftaktphase gut aus. Mit drei Siegen und einer Nullnummer gegen Neuhaus-Schierschnitz stand der Aufsteiger nach dem 4. Spieltag punktgleich mit Effelder an der Tabellenspitze. In Schwarzbach (3:0 bei Eintracht Oberland/7. Spieltag) kam der bisher letzte Dreier hinzu. Danach folgten gute Spiele, in denen die „Westler“ fast ständig als zweiter Sieger vom Feld gingen. Mit dem Heim-Remis gegen Crock (8. Spieltag) begann die „schwarze“ Serie. Dabei spielten die Germanen herzerfrischend. Sie brachten sich aber aufgrund schwacher Chancenverwertung (21 Tore ist in dieser Wertung nur Platz 14) und mangelnder Disziplin mehrfach selbst um den möglichen Lohn. Mit sechs Platzverweisen sind die Bettelhecker im Fairplay Letzter. Nur einen einzigen Heimerfolg (2:0 gegen Oberland) konnte der Anhang der Germanen bisher bejubeln, in der Fremde gelangen drei Siege. Die Trainer Mario Ries und sein Co-Trainer Mike Eber mussten aus den unterschiedlichsten Gründen schon sehr viele Spieler einsetzen. Sowohl auf Junioren, als auch auf Senioren griff das Trainerteam zurück. Zur Winterpause haben die „Westler“ nur 14 Punkte auf dem Konto. Zu den direkten Abstiegsplätzen ist noch Luft, aber wer der Vorsitzende des TSV, Norbert Heymann, will auch nicht in die mögliche Relegation. Und diese ist, sofern die SG Milz/Eicha und Haina aus der Landesklasse absteigen, für den Zwölften der Kreisoberliga „reserviert“.

Am Tabellenende rangiert mit dem SV Eintracht Oberland eine alteingesessene Mannschaft, die gegenwärtig nicht mehr die Klasse von einst hatte und deshalb mit dem SV Edelweiß Crock auf einem Abstiegsplatz überwintert.

 

Hygienekonzept (10/2021)

für den Wettkampfbetrieb der Abteilung Fußball des SC 09 Effelder für den Sportplatz "An der B89"

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